Die Schatzhöhle

Die Schatzhöhle

Es war einmal ein kleiner Junge aus einem armen Elternhaus, dass schon immer davon träumte einen Drachen zu reiten und diese auch immer in seiner Freizeit malte.

Seine Eltern sagten ihm jedoch immer, wenn er davon sprach, dass es keine Drachen gäbe und er lieber mit den Kindern in seinem Alter spielen sollte, sonst würde er nie Freunde finden. Eines Nachts wurde er von seltsamen Geräuschen geweckt. Es war, als würde etwas Großes und Schweres in der Nähe umherwandern und er beschloss nachzusehen. Leise um seine Eltern nicht zu wecken, stieg er aus seinem Bett und ging mit klopfendem Herzen die Treppen runter. Langsam ging er zur Tür und öffnete sie. Doch da war nichts. Enttäuscht schloss er wieder die Tür doch als er gerade die Treppen hochgehen wollte hörte er schweres Flügelschlagen. Er rannte zur Tür zurück, riss sie auf und sah gerade noch wie ein riesiges Geschöpf in die Dunkelheit der Nacht emporstieg und in den Wolken verschwand. Er konnte seinen Augen nicht trauen und lag noch lange wach. Am nächsten Morgen erzählte er seinen Eltern davon, doch sie wollten es ihm nicht glauben. Er schwor sich zu finden, was er in dieser Nacht gesehen hatte.

Es waren fünfzehn Jahre vergangen seit dieser Nacht, die sein Leben komplett verändern sollte. Er war zu einem stattlichen Burschen herangewachsen und dachte kaum noch an die Nacht des Geschehens und hatte sich überzeugt, dass er sich das alles nur eingebildet hatte Und es wirklich keine Drachen gäbe. Das er weit falsch lag sollte er in dieser Nacht erfahren. Wieder wurde er von denselben Geräuschen von damals geweckt, doch diesmal wusste er, dass es kein Zufall mehr war. Er machte aber nicht den Fehler Zeit zu verschwenden, indem er runter zur Tür rannte, sondern schaute aus dem Fenster, doch was er dann sah, verschlug ihm die Sprache. Ein riesiger blau-weiß gefärbter Drache stand mitten zwischen den Häusern und schien aus dem Brunnen zu trinken. Neben ihm stand ein Mann mit blauem Mantel und es sah ganz unbeeindruckt aus. Er wollte nicht, dass sie ihm wieder entwischten also nahm er seinen ganzen Mut zusammen und öffnete das Fenster. Dies bemerkte der Mann und sah sichtlich erschreckt zu ihm rauf.

„Hallo! Ich bin Benjamin und wer seid ihr?“

„Hallo mein Name ist Douglas und ich komme von weit her.“

„Wie heißt euer Drache?“

„Er hört auf den Namen Fluitare, das bedeutet Schweben.“

Auf einmal hatte Benjamin eine Idee. Es war eine kleine vielleicht riskante Idee. Er hat schon immer davon geträumt einen Drachen zu reiten und das konnte endlich seine große Chance sein. Er lehnte ein wenig weiter aus dem Fenster und rief hinaus:

„Kann ich den Drachen mal reiten?“

Da wurde ihm klar wie aufdringlich das klang und bereute es sofort. Als der Mann ihn nur ungläubig anstarrte, wollte er schon wieder aufgeben und sein Fenster schließen als er rief:

„Wenn du versprichst es niemandem zu erzählen kann ich mal eine Ausnahme machen.“

Mehr brauchte Benjamin nicht zu hören. Er ging die Treppe so schnell und leise runter, wie es ging, zog seine Schuhe an und ging hinaus, wo es gerade anfing zu schneien. Da sah er erst die wahre Größe des Drachen. Er war wirklich riesig, mindestens so hoch wie ein Haus. Jetzt jedoch legte er sich hin damit wir auf ihn drauf konnten. Der Mann stieg auf ihn drauf und bedeutete Benjamin, ihm zu folgen, was er sich nicht zweimal sagen ließ, obwohl er den Drachen immer noch sichtlich erstaunt anstarrte.

„Bist du bereit?“

„Ja es kann losgehen“

Der Drache erhob sich mit kräftigem Flügelschlagen in die Lüfte, wobei er den ganzen Staub am Boden aufwirbelte. Schon bald sah Benjamin das ganze Dorf unter sich und die Berge, die er durch die Häuser nie wirklich gesehen hatte. Auf diese Berge flog der Drache jetzt zu und kurze Zeit später war das Dorf nur noch ein kleiner Punkt in der Landschaft, während sie schon über die Berge flogen. In der Ferne sah er einen riesigen Berg aufragen und fragte sich, ob das das Ziel ihrer Reise war. Als sie näher und näher kamen, erkannte er eine Art Eingang in der Höhle und der Drache schien langsamer zu werden, das bedeutete das sie das Ziel ihrer Reise erreicht hatten. Sie landeten am Eingang der Höhle und der Mann und Benjamin stiegen ab liefen ein Stück durch die Höhle, damit sich der Drache hinlegen konnte. Je weiter sie kamen, desto mehr nahm die Höhle die Gestalt einer Wohnung an. Es gab eine Küche und Teppiche erstreckten sich über den Boden. Douglas setzte sich auf einen Stuhl, der an einem Tisch stand und bedeutete Benjamin sich ebenfalls zu setzen, doch dann stutzte er, weil es keinen zweiten Stuhl gab.

„Ich habe normalerweise keinen Besuch, aber das sollten wir schnell haben“

Er hob die Hand es leuchtete kurz und wie aus dem nichts stand da ein Stuhl. Benjamin konnte seinen Augen nicht trauen und ihm stockte der Atem.

„Wie…“

„Zauberei mein Junge“

„Sie sind ein richtiger Zauberer?“

„Ja. Das weiß eigentlich niemand. Für die Leute im Dorf bin ich wie jeder andere“

„Aber wieso sagen sie den Menschen nicht einfach, dass sie ein Zauberer sind. Warum verheimlichen sie es ihnen?“

„Sie würden mir sowieso nicht glauben und selbst wenn…Menschen sind schlecht und wenn sie mit etwas konfrontiert werden, dass ihnen unbekannt ist wollen sie es unter Kontrolle bringen und in meinem Fall würden sie mich töten wollen.“

„Bist du dir sicher, denn ich finde alle die ich kenne echt nett, obwohl ich nicht wirklich Freunde habe.“

„Wieso hast du denn keine Freunde?“

„Ich weiß nicht. Ich verbringe nicht sehr viel Zeit draußen. Lieber sitze ich in meinem Zimmer und male Drachen.“

„Das verstehe ich. Weißt du, ich war früher genauso still und nur in meinem Haus. Die anderen Kinder haben immer draußen gespielt und sich über mich lustig gemacht. Meine Eltern haben mich auch nicht wirklich gemocht und eines Nachts bin ich einfach weggelaufen, wobei ich dann auf meinen Drachen getroffen.“

 

von Miguel

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